„Eine handwerklich gebaute Haustüre hält gut 40 bis 50 Jahre“, weiß Schreinermeister Dirk Kosanke. „Bis dahin haben Sie ihr Smartphone zehnmal ausgetauscht, wenn es in fünfzig Jahren überhaupt noch Smartphones gibt, und ihr Auto, das vielleicht das Fünf- bis Zehnfache einer soliden Tür kostet, ist auch schon längst in der Schrottpresse. Für uns Handwerker ist es oft eine große Herausforderung, den wirklichen Wert unserer Arbeit deutlich zu machen“, fährt er fort. „Aber zum Glück gibt es auch Kunden, denen eine individuelle Handwerksarbeit ein angemessener Preis wert ist.“ Ein Betrieb, wie die Krefelder Schreinerei Kosanke, fertigt Unikate – egal, ob es sich um Schränke, Betten, Türen oder Fenster handelt — oder ob Dirk Kosanke und sein Team individuelle Innenausbauten durchführen. Mit dem nötigen handwerklichen Geschick und einer guten Portion Kreativität lassen sich nämlich sowohl Dachgeschosse oder Treppenhäuser sinnvoll ausbauen als auch Möbel für persönliche Ansprüche herstellen. Und genau das ist Dirk Kosankes Passion: schöne und zugleich nützliche Dinge aus Holz zu schaffen.
In seiner neuen Werkstatt haben Kosanke und seine Mitarbeiter jetzt zum Glück genügend Platz, gleichzeitig an mehreren Werkstücken zu arbeiten, und die auch einmal ein paar Tage stehen zu lassen. Auf diese Weise kann uns der Schreinermeister entspannt durch seinen Betrieb führen und einige seiner neuen Projekte zeigen. Zuerst stehen wir vor einer großen Sprossentür, die in einen individuell gefertigten Holzrahmen eingesetzt ist. „Die Tür hier hat ein Kunde gekauft, weil man ihn schlecht beraten hat. Die ist viel zu dünn, um genügend Schallschutz zu bieten“, erklärt der Holzspezialist. „Deswegen arbeiten wir sie komplett um und bauen 10-Millimeter-Sicherheitsglas ein. Schallschutz ist nämlich wesentlich von Materialstärke und Gewicht abhängig.“ Eine andere Tür, die ein Stück weiter in der Halle auf einem Rollwagen liegt, hat Kosanke in altem Stil nachgebaut. Sie soll in die Fassade eines denkmalgeschützten Hauses eingesetzt werden. Man sieht es ihrem dunklen Holz gar nicht an, dass sie zugleich mit einem modernen, selbstverriegelnden Schloss ausgestattet ist. Hier zeigt sich, dass Dirk Kosanke zugleich Experte für Einbruchsicherheit ist.
„Die Kombination von klassischer Handwerkskunst und High-Tech finde ich besonders spannend“, erzählt der Handwerksmeister mit einem Lächeln. „Beim Einbruchschutz setzen wir immer auf die neueste Technologie, und auch die technische Ausstattung unserer Werkstatt halten wir auf aktuellem Stand. Eine Präzision wie man sie für eine perfekt schließende Tür benötigt, kann man hervorra- gend mit einer CNC-Maschine erzielen. Das bekommt man rein von Hand nur mit deutlich höherem Aufwand, und dann auch nicht so auf den Zehntelmillimeter genau, hin.“ Eine andere wertvolle Maschine ist der „Nullfugen“-Kantenanleimer, mit dessen Hilfe kaum sichtbare Kantenübergänge an Holzwerkstücken erzeugt werden können. „Das sieht dann aus wie lackiert“, freut sich Dirk Kosanke. Zum Maschinenpark der Schreinerei Kosanke gehört ebenfalls eine Vakuumpresse für großflächige Verleimungen. „Dabei legt man die zu verleimenden Holzstücke auf die Fläche und schließt den Deckel der Presse“, demonstriert Kosanke die Funktionsweise des Geräts. „Wenn ich die Maschine starte, wird ein Vakuum erzeugt, eine Naturkautschukfolie umschließt die Werkstücke und presst sie mit zehn Tonnen Druck pro Quadratmeter zusammen. Das hält an- schließend bombenfest“, weiß der Handwerker.
In seinen Maschinenpark – und auch in die Ausstattung der neuen Halle – musste Dirk Kosanke einiges investieren. Mithilfe der neuen Technik können sein Team und er aber auch sehr präzise und ef- fektiv arbeiten. „Wir bauen für unsere Kunden zum Beispiel häufig Schränke nach Maß“, erklärt der Handwerksmeister, „da sind eine perfekte Passung und eine hervorragende Fugenoptik sehr wichtig. Ohne unsere Maschinen ließe sich das nicht bewerkstelligen. Schauen Sie sich diese Schränke hier an“, sagt er, indem er auf drei weißlackierte Möbelstücke zeigt. „Die passen wir perfekt an eine Dachschräge an. Die Einlegearbeit mit dem dunklen Holz konnten wir mithilfe der Vakuumpresse befestigen und mit unserer CNC- Fräse haben wir die millimetergenaue Einpassung der Türen hinbekommen.“
Die Zahl der Spezialanfertigungen ist für den Handwerksbetrieb durch die Corona-Pandemie noch einmal deutlich gestiegen, da die Möbelhäuser immer noch geschlossen haben. Dazu hat die Schreinerei Kosanke einiges an fertig vorbereiteten Werkstücken im Lager, die aktuell nicht eingebaut werden können. Ansonsten ist der Handwerksbetrieb durch die Pandemie glücklicherweise weniger betroffen. Es gibt immer Kunden, die Spaß an tollen Schreinerarbeiten haben und die uns trotz Krise beauftragen“, so Dirk Kosanke zufrieden. „Für die dürfen wir dann Highlights wie die Holztür, die ich Ihnen am Anfang gezeigt habe, herstellen. Das passiert vielleicht nur zwei- bis dreimal im Jahr. Aber solche Aufträge sind das Salz in der Suppe. Das heißt allerdings nicht, dass wir nicht für eine kleine Reparatur zum Kunden fahren. Wenn der Kunde zufrieden ist, sind wir es auch. Das ist der Sinn unserer Arbeit“, beschreibt er seine Philosophie.
Schreinerei Kosanke
Bruchfeld 18
47809 Krefeld
Telefon: 02151-978226
www.krefeld-schreinerei.de